Sicherheit im Lager: Ein Leitfaden zum Mitarbeiterschutz

Ein Lager ist vor allem für produzierende Betriebe unerlässlich. Statistiken zufolge zählt das innerbetriebliche Lagern aber zu den Tätigkeiten mit der höchsten Unfallquote. Daher ist es besonders wichtig, den Mitarbeiterschutz bestmöglich zu gewährleisten. Wenn mit schweren Paletten, Staplern und Co. hantiert wird, können nämlich bereits kurze Unachtsamkeiten schwere Folgen haben.

PSA und Mitarbeiterunterweisung: Die Grundlagen für sicheres Arbeiten

Die Mitarbeiter im Lager vor Gefahren zu schützen, hat höchste Priorität. Für ein sicheres Arbeiten braucht es hier persönliche Schutzausrüstung. Vor allem Helme und Stahlkappenschuhe dürfen im Bereich der PSA nicht fehlen. Doch auch Warnwesten für eine gute Sichtbarkeit und Handschuhe für Verladetätigkeiten sind unerlässlich. Was genau benötigt wird, kann durch eine externe sicherheitstechnische Betreuung geklärt werden. Auch das direkte Gespräch mit langjährigen Mitarbeitern und dem Lagerleiter gibt oft Auskunft. Tritt ein neuer Mitarbeiter die Arbeit im Lager an, ist eine entsprechende Unterweisung durchzuführen. Dabei muss der Mitarbeiter über die potenziellen Gefahren und deren Vermeidung aufgeklärt werden. Nach der Unterweisung sollte die Unterschrift des Mitarbeiters eingeholt werden. So kann im Zweifelsfall bewiesen werden, dass das Unternehmen die entsprechende Aufklärung betrieben hat.

Sicherheitseinrichtungen im Lager: Bitte nicht sparen

Vor allem die technischen Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit im Lager können kostspielig sein. Hier sollten Unternehmen aber keinesfalls den Sparstift ansetzen. Vor allem die Regale sollten direkt von Beginn an gegen menschliche Unachtsamkeit geschützt werden. An Durchfahrtsgängen sollte jede Regalstütze mit einem Rammschutz ausgestattet werden. Beim Rangieren mit Stapler und Flurförderfahrzeugen ist es unvermeidlich, dass es früher oder später zu einer kleinen Kollision kommt. Der Rammschutz verhindert, dass die Regalstütze beschädigt wird und die Tragkraft nicht mehr gegeben ist. Hier können Reparaturen nämlich schnell teuer werden. Zudem muss das Regal in der Regel vollständig geleert werden, wenn eine Stütze beschädigt wurde. Je nach Gegebenheit des Lagers kann auch ein Durchschubgitter von Vorteil sein. So wird verhindert, dass Paletten zu tief ins Regal geschoben werden und auf der anderen Seite herunterkippen. Auch die jährliche Regalinspektion darf nicht vernachlässigt werden. Denn vor allem bei schweren Paletten können die Träger im Laufe der Jahre ihre Kraft verlieren. Dann besteht akute Gefahr. Ob und wann ein Austausch oder eine Reparatur notwendig sind, werden im Zuge der jährlichen Inspektion geklärt.

Freie Fluchtwege und Abstände beim Laden

Im laufenden Lagerbetrieb werden wichtige Sicherheitsregeln gerne einmal missachtet oder vergessen. Dabei ist es im Ernstfall unbedingt notwendig, dass Fluchtwege frei und Feuerlöscher zugänglich sind. Hier können Unternehmen mit entsprechenden Bodenmarkierungen nachhelfen. Wenn verbotene Abstellflächen klar gekennzeichnet sind, werden Paletten in diesen Bereichen seltener gelagert. Viele Flurförderfahrzeuge und Stapler werden heutzutage mit Batterie betrieben. Um für neue Energie sorgen zu können, braucht es eine entsprechende Ladestation. Von dieser geht ein gewisses Brandrisiko aus. Daher ist es wichtig, auch hier die vorgegebenen Mindestabstände einzuhalten. Hier helfen entsprechende Bodenmarkierungen. Zu allen brennbaren Materialien muss beispielsweise ein Abstand von 2,5 Metern eingehalten werden.

Eine funktionierende Meldekette einrichten

Die Kommunikation zwischen Lager und Büro kann oft etwas schwierig sein. Dies gilt vor allem dann, wenn kein offizieller Lagerleiter als Schnittstelle bestimmt wurde. Dabei ist es aber besonders wichtig, dass funktionierende Meldeketten eingerichtet werden. Kommt es zu Problemen oder Schäden, müssen diese nämlich umgehend gemeldet, inspiziert und bei Bedarf behoben werden. Dabei ist es wichtig, Verständnis für die Mitarbeiter zu haben. Wenn Vorgesetzte vorwurfsvoll auf entstandene Schäden reagieren, werden kleine Mängel gerne vertuscht. Das steigert aber die Gefahr von Unfällen. Wenn Probleme aus dem Lager gemeldet werden, sollte aber auch schnell gehandelt werden. Nur so haben die Mitarbeiter das Gefühl, dass ihr Input ernst genommen und umgesetzt wird.