„Gutes Personal ist schwer zu finden“ – dieser geläufige Ausspruch unter Firmeninhabern, Geschäftsführern und Recruitern gilt in Zeiten des Fachkräftemangels umso mehr. Der erste Schritt, um gutes Personal zu finden, ist eine ansprechende Stellenanzeige. Auch wenn es auf den ersten Blick einfach anmutet – Stelle beschreiben und auf Bewerbungen warten – werden häufig Fehler gemacht. Diese Fehler sind jedoch leicht zu vermeiden, wenn man weiß, wie.
Gute Stellenanzeige – gute Bewerber
Eine gute Stellenanzeige ist die Essenz eines jeden erfolgreichen Bewerbungsverfahrens. Gerade Stellenanzeigen mit hoher Reichweite sind häufig nicht günstig. Es wäre schade, wenn man durch ungeschickte Formulierungen potenzielle, qualifizierte Bewerber abschrecken würde. Durch eine professionell formulierte Stellenanzeige gelingt es, die Aufmerksamkeit guter zukünftiger Mitarbeiter zu erregen und diese zu animieren, sich auf die Stelle zu bewerben.
Die 5 häufigsten Fehler und wie man sie vermeidet
Der Guide für Stellenanzeigen von JOIN zeigt Ihnen, worauf man bei der Erstellung einer Stellenanzeige achten muss und wie man diese am besten formuliert, um den besten Mitarbeiter anzuwerben. Diese 5 häufigsten Fehler sollte man beim Schreiben einer Stellenanzeige unbedingt vermeiden:
1. Unverständliche Stellenanzeige
Bevor man eine Stellenanzeige formuliert, sollte man sich genau überlegen, wer die Zielgruppe der Stellenanzeige ist und sprachlich auf Verständlichkeit für diese Zielgruppe achten. Häufig werden in der Personalabteilung oder im Management Fachbegriffe verwendet, die dem potenziellen Arbeitnehmer nicht geläufig sind. Dies kann Bewerber abschrecken. Daher sollte man immer auf Verständlichkeit der Stellenanzeige achten. Natürlich sind unterschiedliche Anforderungen daran zu stellen, ob die Stelle eines Technikers, eines Assistenten oder eines Managers zu besetzen ist. Auch die Berufserfahrung ist wichtig für das Verständnis. Von einem Schul- oder Hochschulabsolventen ohne Berufserfahrung kann man selten die Kenntnisse von branchenspezifischen Fachtermini erwarten. Wird jedoch jemand für eine gehobene Position mit Berufserfahrung gesucht, können spezifische Begriffe eher verwendet werden. Zu achten ist jedoch auch darauf, ob branchenspezifische Begriffe verwendet werden, die von branchenfremden, aber potenziell interessanten Bewerbern nicht verstanden werden.
2. Zielgruppentargeting
Die Stellenanzeige sollte perfekt auf die Zielgruppe abgestimmt sein, um bei potenziellen Bewerbern das Interesse zu wecken. Sucht man einen jungen kreativen Webdesigner, wird eine standardisierte trockene Stellenanzeige diesen kaum ansprechen. Soll eine Verwaltungsfunktion durch einen erfahrenen Sachbearbeiter besetzt werden, kann genau diese Form aber zum Erfolg führen. Auszubildende wollen anders angesprochen werden als erfahrende Manager. Es ist wichtig, den richtigen Ton zu treffen.
3. Zu hohes Anforderungsprofil
Jeder Personaler träumt vom perfekten Mitarbeiter, jung, dynamisch, aber mit viel Arbeitserfahrung in diversen Tätigkeitsfeldern, aber nicht zu häufigem Arbeitgeberwechsel. Zu hohe Anforderungen in Stellenanzeigen können jedoch abschreckend wirken. Es ist nachgewiesen, dass vor allem hoch qualifizierte Frauen sich seltener auf ausgeschriebene Stellen bewerben, wenn sie nicht 100% der Anforderungen erfüllen. Daher sollte man bei der Formulierung der Stellenanzeige genau darauf achten, was absolute Mindestanforderungen sind und was nice-to-have wäre und entsprechend vorsichtig formulieren. Viele Fähigkeiten lassen sich im Laufe der Anstellung aneignen oder aufbauen. Und ein gutes Weiterbildungsangebot ist stets interessant.
4. Ehrlichkeit
Ebenfalls oft übersehen wird die Wichtigkeit einer ehrlichen Beschreibung des Unternehmens, des Gehaltes und der Stelle. Man möchte das Unternehmen möglichst gut präsentieren, um viele qualifizierte Bewerbungen zu bekommen. Jedoch will man die potenziellen Mitarbeiter in der Regel nicht nur anwerben, sondern auch langfristig halten. Dies gelingt nicht mit Versprechungen, die sich nicht realisieren lassen. Ehrlichkeit ist daher ein wichtiger Aspekt beim Schreiben einer Stellenanzeige.
5. Rechtliche Aspekte
Wichtig für das eigene Unternehmen ist es, nicht gegen rechtliche Vorgaben zu verstoßen. Dies kann zu hohen finanziellen Einbußen führen. Insbesondere ist darauf zu achten, dass durch die Stellenanzeige keine Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Herkunft, Religion oder Weltanschauung erfolgt. In jedem Fall ist auf eine geschlechtersensible Schreibweise zu achten. Nach aktuellem Urteil ist auch das 3. Geschlecht („divers“) zu berücksichtigen. Häufig wird dies mit dem Klammerzusatz (m/w/d) abgebildet. Aber auch sonstige inklusive Schreibweisen, wie das Gendersternchen oder der Genderdoppelpunkt sind möglich. Dies hat nicht nur rechtliche Auswirkungen. Immer mehr Bewerbern ist ein diskriminierungsfreier oder -sensibler Arbeitsplatz wichtig.
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