Die Zusammenarbeit mit Influencern ist eine effektive Methode, um das Image einer Marke zu stärken und eine engagierte Zielgruppe anzusprechen. Geschenke an Influencer dienen dabei häufig dazu, die Partnerschaft zu vertiefen und die Bindung zu stärken. Doch als Unternehmer sollten Sie die steuerlichen Aspekte rund um diese Geschenke nicht außer Acht lassen. Dieser Artikel zeigt Chancen und erklärt, was es beim Schenken steuerlich zu beachten gibt.
Geschenke als Marketinginstrument
Geschenke an Influencer können ein mächtiges Marketinginstrument sein. Sie dienen nicht nur dazu, den Influencer für die Kooperation zu entlohnen, sondern auch, um ihm Wertschätzung zu zeigen. Diese Strategie bezeichnet man auch als Free Gifting.
Dadurch kann eine langfristige und vertrauensvolle Beziehung aufgebaut werden, die sich positiv auf die Glaubwürdigkeit Ihrer Marke auswirkt. Daneben können Geschenke an Influencer als Werbeinstrument dienen, indem der Influencer das kostenloserhaltene Produkt über seine Kanäle präsentiert. So ergeben sich für Ihre Marke durch Influencer Marketing einige Vorteile.
Unterschiedliche Arten von Geschenken
Geschenke an Influencer können vielfältig sein. Sie reichen von kostenlosen Produkten oder Dienstleistungen bis hin zu besonderen Vergünstigungen und Einladungen zu exklusiven Events. Wichtig ist, dass die Geschenke in einem angemessenen Verhältnis zur Kooperation stehen und nicht den Eindruck einer übertriebenen Entlohnung vermitteln. Mögliche Geschenke für Influencer sind:
- Produktkörbe, Geschenksets
- Produktsamples, beispielsweise Make-up
- Limitierte Editionen
- Reisen (rabattiert oder vollständig finanziert)
- Exklusive Events
- Elektronische Geräte und Tech-Gadgets
- Merchandise-Artikel
Es bietet sich an, Influencer zu bestimmten Anlässen zu beschenken: beispielsweise ihr Geburtstag, Feiertage oder ein bevorstehender Produktlaunch. Zu beachten ist der Unterschied zwischen kostenlosen Geschenken und Geschenken als Zahlungsform, wenn also eine Gegenleistung ausdrücklich erwartet wird.
Steuerliche Behandlung von Geschenken
Indem Sie die steuerlichen Richtlinien einhalten, können Sie sicherstellen, dass Ihre Influencer-Marketing-Kampagnen erfolgreich und rechtlich einwandfrei verlaufen. Je nach Wert und Art der Geschenke sowie den geltenden steuerlichen Vorschriften können sich Auswirkungen auf die Abzugsfähigkeit als Betriebsausgaben ergeben oder es kommt zu zusätzlichen steuerlichen Verpflichtungen. Das Schenken kann somit Ihre Buchhaltung stark beeinflussen.
Gleiches gilt laut eines Accountable-Artikels für Influencer – sie müssen die Geschenke versteuern, denn in der Regel handelt es sich um einkommensteuerpflichtige Sachbezüge. Dabei gilt die Ausnahme: Liegt der Marktwert des Präsents unter zehn Euro, muss es nicht besteuert werden. Es gilt dann als Streuartikel. Dazu zählen beispielsweise kleine Merchandise-Artikel wie Stifte oder auch günstige Produkte. Auch solche Produkte, die Influencer nach Gebrauch an Sie zurückgeben müssen, werden nicht besteuert.
Alternativ können Sie das Geschenk laut Einkommensteuergesetz mit 30 Prozent pauschal versteuern und dem Influencer so die Besteuerung abnehmen. Voraussetzung dafür ist, dass der Warenwert 10.000 Euro nicht übersteigt. Dieser Schwellwert gilt auch als zulässiger Gesamtwarenwert, wenn Sie einem Influencer pro Wirtschaftsjahr mehrere Geschenke machen.
Falls Sie Geschenke pauschal versteuern möchten, informieren Sie den jeweiligen Influencer unbedingt darüber. Beachten Sie, dass die Pauschalbesteuerung im Falle einer erwarteten Gegenleistung für das Geschenk nicht möglich ist.
Häufig können Sie Geschenke als Betriebsausgaben steuerlich geltend machen. Ob das im Einzelfall möglich ist, hängt davon ab, wie der Influencer das Geschenk nutzt und ob er es im Anschluss wieder zurückgeben muss oder es behält. Gilt das Geschenk als Betriebsausgabe, so fällt auch die Pauschalsteuer unter Betriebsausgaben.
Erfassung und Dokumentation
Um steuerlichen Problemen vorzubeugen, ist es entscheidend, alle Geschenke an Influencer ordnungsgemäß zu erfassen und zu dokumentieren. Halten Sie die Art der Geschenke, die Empfänger, den Wert und das Datum der Überreichung schriftlich fest. Eine lückenlose Dokumentation erleichtert es später, bei Bedarf die steuerliche Behandlung nachzuweisen.
Zudem empfiehlt es sich zu dokumentieren, wie der Influencer das Geschenk genutzt hat. Schließlich entscheidet die Finanzverwaltung darüber, ob Sie das Geschenk als Betriebsausgabe von der Steuer abziehen können.
Langfristige Kooperationen
Anstelle von einmaligen Geschenken können Sie auch langfristige Kooperationen mit Influencern in Betracht ziehen. Durch die Etablierung von Markenbotschafter-Programmen erhalten Influencer regelmäßig Produkte oder Vergünstigungen im Rahmen ihrer Partnerschaft. Solche Programme können steuerlich vorteilhafter sein, da sie klarer als geschäftliche Vereinbarungen betrachtet werden können.
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